Presse

Viel Beifall für die „Fighting Spirits“ der Uni-Klinik

Viel Beifall für die „Fighting Spirits“ der Uni-Klinik

 

 

 

Seit zwei Jahren hat die Kinderkrebsklinik eine Band. Auftritte gab es bereits bei José Carreras, im Dome und jetzt im Courtyard-Hotel im Medienhafen.

 

Düsseldorf. Die eine oder andere Sängerin hat bangen müssen, dass es mit dem Auftritt im Medienhafen klappt. Zum Glück sind die Oberärzte flexibel, denn sie wissen, dass die Formel „Musik statt Chemo“ eine hilfreiche Ergänzung der Therapie sein kann. Gelohnt hat sich der Einsatz allemal, denn am Ende gibt es im Courtyard-Hotel an der Speditionstraße am Freitagabend minutenlagen Applaus und stehende Ovationen: für gute Musik, begeisternden Gesang und natürlich auch für den Kampfgeist, der die jungen Patienten auszeichnet.

Die „Fighting Spirits“ gibt es seit zwei Jahren und ihr Name ist wahrlich Programm. Die Musiker rund um den Ergotherapeuten Frank Gottschalk sowie der Chor und die Sänger proben einmal die Woche im Keller der Klinik. Wer denkt: Na ja, das ist wohl nur ein netter Zeitvertreib, ist jedoch schief gewickelt. Der Ehrgeiz ist groß und das Können nimmt mit dem Üben zu. „Musik verbindet, egal ob du krank oder gesund bist“, sagt Caro auf der Bühne und singt „In diesem Moment“ von Roger Cicero, ein Song, der unter die Haut geht, weil er den Verlust eines geliebten Menschen thematisiert. Caro ist gesund, ihre zierlich-energische Cousine Lina von Anbeginn in der Band dabei. Sie war damals mitten in der Therapie und hat eine Kraft, die ihre Stimme beseelt. Wer ihr sagt, sie singe wie Amy Winehouse, bekommt die trockene Antwort: „Das habe ich schon ein paar Mal gehört.“

„Musik verbindet, egal ob du krank oder gesund bist“

Caro

Lieder von Sting wie „Fragile“ erklingen, dann „Mama Do“ und gleich zwei Mal das fetzige „Mercy“. „Du kommst jede Woche und singst. Musik ist Therapie, sie hilft, alles zu verarbeiten“, sagt Christina. Kevin ist Bassist und ebenso Ex-Patient wie Francis Norman, der bereits eine beachtliche Karriere gestartet hat. Er steht kurz vor dem Abschluss seines Musikstudiums von Jazz und Popularmusik in Arnheim, war mit „Ich und Ich“ auf Tournee und hat mit Rihanna, Tokio Hotel und Crag David gespielt.

Vor zwei Wochen waren mehr als zehn Patienten zum Segelfliegen

Am Freitag ist der Bratschist ein Mitglied der Band, weil er nicht vergessen hat, wer ihm als 17-Jährigen vor sieben Jahren geholfen hat, als er an Lymphdrüsenkrebs erkrankte. Vor zwei Wochen hat der begeisterte Hobbypilot mehr als zehn Patienten mit nach Mönchengladbach genommen – zum Segelfliegen. Solche Erlebnisse schenken Motivation, das weiß auch Courtyard-Direktor Rolf D. Steinert, der mit seinem Team regelmäßig zu gemeinsamen Kochevents bittet und Praktika anbietet. Im Saal auch Fortunas Mannschaftsbetreuer Aleks Spengler, der immer wieder Spielerbesuche in der Kinderkrebsklinik organisiert.

Im vorigen Jahr haben die Spirits zugunsten der José-Carreras-Stiftung den Song „Wiedergeboren“ von Laith Al-Deen aufgenommen und sind auch in der TV-Gala aus Leipzig aufgetreten. Zudem spendiert die Elterninitiative einmal im Jahr einen Workshop mit Ron Traub, der in eine professionelle CD-Produktion mündet.

Musiker der Fighting Spirits sind Therapeuten der Kinderkrebsklinik sowie Ex-Patienten. Bei Chor und Sängern handelt es sich überwiegend um Patienten. Aktuell sind fünf in Rundumtherapie. Weitere Infos unter
www.fightingspirits.de
www.Kinderkrebsklinik.de

Dass am Ende des Abends die aktuelle CD „Gewinner“ reißenden Absatz findet, versteht sich von selbst. Bis zur Gala mit den Spirits, für die an diesem Abend erste Pläne geschmiedet werden, ist es ja noch etwas hin.

Kommentare